Goliath Express 1100 Pritsche (D), blau-hellgrau
- Numéro d'article 53.08004
- Marque Autocult
- Echelle 1:43
- Groupe rabais sur les articles C
- Cycle de vie R
- Disponibilité 3 Stock
Der verkannte Fortschrittliche
Der unter der Marke Goliath angebotene Lieferwagen GV 800 stand ab 1951 bei den Händlern. Der vierrädrige Kleinlaster hatte einen 16 PS Zweitaktmotor eingebaut. Sein Verkauf verlief tendenziell schleppend, doch auch sein stärkerer Nachfolger GV 800 A mit 21 PS konnte die Kundschaft nicht überzeugen. Bis 1953 lief die Fertigung in Bremen, doch den Technikern war durchaus bewusst geworden, dass es einen stärkeren und fortschrittlichen Nachfolger geben musste, um nicht am hart umkämpften Markt ins Hintertreffen zu geraten.
Mit dem 1953 präsentierten Typ Express, so hoffte man bei Goliath, sei dies gelungen. Das Bremer Werk bot den neu entwickelten Transporter an, der über einen Frontantrieb verfügte, seine Leistung aber nach wie vor aus der Quelle eines Zweitaktmotors bezog. Aus 688 cmü Hubraum wurden dem Einspritzmotor 29 PS entlockt, was die Typenbezeichnung Express 700 (700 E) zum Ausdruck brachte. Angesichts des schneller werdenden Verkehrs löste Goliath am Mitte des Jahres 1955 die 700er Version durch den stärkeren Typ Express 900 ab, in dem nun der 886 cmü große Zweitaktmotor zum Einbau kam. Als Vergaserversion standen dem Fahrer 38 PS zur Verfügung und in der Einspritzausführung 40 PS, was den kleinen Lieferwagen zu einer Höchstgeschwindigkeit von knapp 100 km/h verhalf. Während die Serienfertigung des Express 900 in vollem Gange war, begann ein Umdenken in der Geschäftsführung von Goliath. Das bisherige Festhalten am Zweitaktmotor wurde aufgeben und das Bremer Werk entschloss sich dazu, dem Viertaktmotor zukünftig den Vorzug zu geben. Diese Entscheidung war aus heutiger Sicht sehr zukunftsorientiert, stieß damals aber keineswegs auf uneingeschränkte Gegenliebe. Dessen ungeachtet sahen die Goliath-Konstrukteure langfristig im Viertaktmotor die bessere Alternative und ließen einen neuen Antrieb entwickeln. Als Motorenkonzept wurde ein wassergekühlter Vierzylinder-Boxermotor gewählt, der einen Hubraum von 1.093 cmü hatte und dabei die gleiche Leistung abgab wie der bisher eingebaute Zweitakter Í 40 PS. Der große Goliath Express stand ab Juli 1957 bei den Händlern und da er sich optisch nur geringfügig von seinem zweitaktenden Bruder unterschied sorgte der Blick auf das Typenschild für klärende Informationen, denn da stand fortan Express 1100 zu lesen.
Allerdings stand der Goliath 1100 Express bei den Kunden niemals in der hohen Gunst und so fanden nur knapp 6.000 Modelle einen Käufer. Im Juli 1961 lief der letzte viertaktende 1100er Express im Bremer Werk vom Montageband.